Fadenlifting

Was versteht man unter Fadenlifting?

Hinter dem Begriff „Fadenlifting“ verbergen sich Methoden, die alle gemeinsam haben, das Aussehen durch Fäden, die in oder unter die Haut eingebracht werden, zu verbessern. In der Regel kommen heute so genannte PDS-Fäden (= Polidocanol-Fäden) zum Einsatz. Fäden aus diesem Material werden seit mehr als 30 Jahren in der Chirurgie für Nähte verwendet. Für die Anwendung in der aesthetischen Medizin wurden die normalen glatten Fäden lediglich um zusätzliche speziell gefertigte Fadenformen ergänzt. So gibt es sie von sehr dünn und völlig glatt über schraubenförmig bis zu rauhen Fäden mit kleinen Widerhäkchen.

Während die glatten Fäden kleine Fältchen und Falten durch Unterfütterung und die Anregung der Bindegewebsneubildung glätten, erlauben die Fäden mit Widerhaken ein tatsächliches „Lifting“, also ein direktes Anheben und Straffen abgesunkener Gesichtsweichteile. Am Kinn können so „Hängebäckchen“ angehoben und an den Mundwinkeln „Marionettenfalten“ direkt gestrafft und geglättet werden.

Die Fäden werden, einmal im Gewebe platziert, in ca. 8 – 12 Wochen vom Körper abgebaut. In dieser Zeit hat der Körper um den Faden herum neues Bindegewebe gebildet, das den Straffungseffekt erhält.

Wie geht Fadenlifting?

Vor jeder Anwendung von Fäden zur Hautverbesserung steht die Untersuchung und Faltenanalyse, bei der entschieden wird, welche Fäden bei Ihnen zum Einsatz kommen sollen.
Am Behandlungstag sollten Sie etwas Zeit mitbringen. Evtl. wird die vorgesehene Fadenlage und Zugrichtung der Fäden mit einem abwaschbaren Stift vor der Behandlung während Sie aufrecht sitzen auf die Haut gezeichnet. Denn im Liegen glätten sich viele Falten von selbst, was mir als Behandler die korrekte Positionierung der Fäden erschweren kann.
Die zu behandelnde Haut wird danach desinfiziert und die Umgebung mit sterilen Tüchern abgedeckt, bevor die örtliche Betäubung an den Einstichstellen der Behandlungsnadeln, mit deren Hilfe die PDS Fäden eingebracht werden, gesetzt wird. Erst wenn die Wirkung dieser Lokalanaesthesie eingetreten ist, was in der Regel sehr rasch geschieht, beginnt die eigentliche Behandlung. Diese dauert, je nach Menge der Fäden, etwa 10 – 15 Minuten. Die Einstichstellen werden danach mit kleinen Pflastern , die schon nach wenigen Stunden entfernt werden dürfen, zugeklebt und die behandelten Hautareale noch einige Minuten gekühlt, bevor Sie die Praxis verlassen dürfen. Ein Kontrolltermin in den folgenden Tagen schließt die eigentliche Behandlung ab.

Ist die Wirkung sofort zu sehen?

Der Soforteffekt der Behandlung ist besonders stark bei Fäden mit Widerhäkchen, da hier das Anheben abgesunkener Weichteilpartien sofort sichtbar ist. Auch bei Spiralfäden zum Auffüllen von eingesunkenen Gewebepartien, etwa den „Nasolabialfalten“, d. h. den oft tief eingegrabenen Falten von den Nasenflügeln zu den Mundwinkeln, ist der Volumeneffekt sofort sichtbar. In den folgenden Wochen kommt dann zusätzlich die Gewebestraffung durch Anregung der Bindegewebsneubildung zum Tragen, so dass das endgültige Ergebnis erst nach ca. 12 Wochen bewertet werden sollte. Gerade bei Behandlung feiner Knitterfältchen an den Wangen z. B. durch Einbringung vieler sehr feiner Fäden in einem Gittermuster ist diese aufgeschobene Wirkung deutlich. Hier ist also Geduld gefragt.

Wie lange hält der Effekt des Fadenlifting?

Das Ergebnis des Fadenliftings hält durchschnittlich 2,5 Jahre an. Nach dieser Zeit kann die Behandlung wiederholt werden.
Das Ergebnis der Hautverjüngung durch sehr feine Fäden, also der Mesotherapie mit Fäden, behält ihren Effekt ca. 1,5 – 2 Jahre. Auch hierbei spricht nichts gegen eine Wiederholung der Behandlung.

Hat das Fadenlifting Nebenwirkungen?

Obwohl es sich beim Fadenlifting um eine sogenannte „minimal invasive“ Behandlungsmethode handelt, sind Nebenwirkungen nicht immer zu vermeiden.
Fast regelhaft sind flache Blutergüsse in den Folgetagen im behandelten Hautareal. Sie können zwar problemlos überschminkt werden, doch sollte man sich auf mitfühlende Fragen von Freunden und Kollegen gefasst machen.
Ebenfalls nicht ganz so selten arbeiten sich die Enden speziell dickerer Fäden in den Folgetagen wieder aus ihrer Einstichöffnung heraus oder „pieksen“ unangenehm. In diesen Fällen reicht es meistens, diese Fäden noch etwas zu kürzen. Nur sehr selten müssen sie komplett gezogen werden.
Die behandelten Hautareale reagieren oft mit vorübergehenden Schwellungen und leichter Rötung auf die eingezogenen Fäden. Unter wiederholter Kühlung dieser Partien klingen diese Reizungen in der Regel in den Tagen nach der Therapie problemlos ab. Wenn nicht, sollten Sie mich das auf jeden Fall wissen lassen. Denn dann kann es zu einer glücklicherweise sehr seltenen Weichteilentzündung gekommen sein, wie sie auch nach anderen operativen Maßnahmen auftreten kann. Je nach Ausmaß muss dann eine Behandlung mit Antibiotika durchgeführt oder der auslösende Faden gar in örtlicher Betäubung wieder entfernt werden.
Kleine Einziehungen der Haut, die durch die Widerhäkchen bei einigen Fadentypen hervorgerufen werden, können durch nachträgliches Ausstreichen und Straffen der Haut beseitigt werden. Gleiches gilt meistens auch für unter der Haut tastbare Fäden. So dieses nicht gelingt, verliert sich dieses Phänomen spätestens mit beginnender Auflösung der Fäden nach 8 – 12 Wochen.